Cover Schluss mit dem Wahnsinn

#59 Schluss mit dem Wahnsinn im Büro

Work smarter not harder oder – oder wie es die Autoren in diesem Buch ausdrücken:

Es geht nicht darum, mehr Stunden zu arbeiten, sondern die Zeit mit den richtigen Inhalten zu füllen. Im Original klingt es besser „The answer isn´t more hours, it´s less bullshit“ 😉

Mit Produktivitätscoach Uwe Hofstätter diskutiere ich die Tipps und vertiefen den Gedanken, was es bedeutet, das Unternehmen als Produkt zu sehen.

Shownotes

Wir haben das englische Original „It doesn´t have to be crazy at work“ gelesen, von Jason Fried und David Heinemeier Hansson, Oktober 2018, 227 Seiten

Auf Deutsch „Schluss mit dem Wahnsinn im Büro – Wege zu einer entspannten Arbeitskultur“, Vahlen Verlag

Bestellen bei Schweitzer Online

Die Autoren sind Inhaber der Firma Basecamp, einem amerikanischen Unternehmen, das ein Projektmanagement- und Kollaborationstool anbietet

Viele ihrer Ideen aus dem Buch kannst Du in ihrem Mitarbeiter-Handbuch auf der Webseite nachlesen https://basecamp.com/handbook

1. Die wichtigsten Erkenntnisse in 1 bis 3 Sätzen

Zeit- Aufgaben- Organisationsmanagement als Unternehmen gedacht, statt aus der Einzelperspektive. Das Unternehmen als Produkt sehen.

Es geht darum, eine entspannte / gelassene Arbeitskultur etablieren – Calm Culture

5 große Bereiche – 2 und 3 haben mich am meisten bewegt
1. Curb your ambition – zügle Deinen Ehrgeiz
2. Defend your time – Verteidige Deine Zeit
3. Feed your culture – Pflege Deine Kultur
4. Dissect your progress – Analysiere Deinen Fortschritt
5. Mind your business – Achte Dein Unternehmen


2. Was kannst Du für die Praxis rausziehen

• Die Unternehmerwelt leidet an Ehrgeiz Hyperinflation (ambition hyperinflation) 😉 Es ist nicht notwendig, die Welt zu verändern oder irgendewtas zu revolutionieren (disrupt). Wenn man sich diese Last von der Schulter nimmt, arbeitet es sich auch entspannter. Die Gelegenheit einen weiteren Tag gute Arbeit zu leisten, kommt jeden Tag, sogar wenn Du zu einer vernünftigen Zeit nach Hause gehst.
• Kurzzeitplanung statt Langzeitplanung – Make it up as you go – agiles Arbeiten
• Sprüche wie „No Pain No Gain!“ machen sich gut auf Postern im Fitnessstudio, doch work (arbeiten) und working out (trainieren) sind nicht das Gleiche.
• Protektionismus – schütze dein wertvollstes Gut: die Zeit und die Aufmerksamkeit deiner Mitarbeiter, Beispiel Meetings 8 Mitarbeiter 1 Stunde und 7 hören nur zu. Tipp: schriftliches daily oder weekly updates über das, woran gerade gearbeitet wird.
• Produktiv ist nicht effektiv. Produktivität ist für Maschinen, nicht für Menschen.
Meine Idee dazu: Die drei Zeitzonen im Unternehmen: Ergebniszeit, Entwicklungszeit, Entspannungszeit. Gerade letzteres ist der Unterschied zur Maschine.
• Wir sind KEINE Familie und das Unternehmen ist nicht unser Baby. Wir arbeiten zusammen und stellen ein Produkt her und darauf sind wir stolz. Das reicht. Die besten Unternehmen sind keine Familien. Sie sind Verbündete von Familien, so dass die Mitarbeiter Zeit für ihre Familien ungestört verbringen können.
• Neue Mitarbeiter einstellen: zwei Kriterien: ein Mensch mit dem die anderen Mitarbeiter gern arbeiten möchten und der eine neue Perspektive einbringt. Bezahlte Projektarbeit $ 1.500 bevor eingestellt wird, um zu sehen was der Kandidat kann
• Mach keine Gehaltsverhandlungen, keiner macht das gern. Transparentes Gehaltssystem. Equal work, equal pay. Gehalt in den oberen 10% der Branche in der teuersten Region. „Wir zahlen Münchner Gehälter in Ostfriesland“.

3. Das beste Beispiel / die beste Geschichte
Customer Service: erst Antwortzeit unter 1 Stunde, dann 30 Minuten, 15 Minuten, 2 Minuten – What??? Wenn der Kunde bereits bei unter 1 Stunde total begeistert ist, muss man nicht noch daran schrauben.


4. Was siehst Du kritisch?
Vieles bezieht sich auf die Arbeits- und Denkweise im Silicon Valley. Das ist nicht unmittelbar übertragbar, z.B. No Goals und die Großraumbüros. Das kann man aber gut adaptieren.
Am Anfang hat es mich genervt, dass so oft „We at basecamp…“ kommt, weil ich das Gefühl hatte, das Buch ist eine Werbebroschüre für potenzielle Mitarbeiter.

5. Was hat Dich zum Lachen gebracht
Sie nehmen immer wieder die Silicon Valley Unternehmen auf die Schippe
Just have a look at the #entrepreneur tag on Instagram. “Legends are born in a valley of struggle!”; “You don’t have to be ridiculously gifted, you just have to be ridiculously committed”; and “Your goals don’t care how you feel.” Yeah, it just keeps going like this until you’re ready to puke.

Das erinnert mich an den Business Lion. Einfach mal unter der Google-Bildersuche schauen. Einer meiner Lieblingssprüche „Mülleimer erzeugen den fatalen Eindruck, dass Fehler okay wären. Lass sie entfernen, um ein Klima des Erfolgs zu schaffen“.

6.Was war neu für Dich

Englisch gelernt: knee-jerky = reflexartig, out of Whack = aus den Fugen geraten, Snake Oil = Quacksalberei

7. Warum muss man dieses Buch gelesen haben – oder auch nicht

Neue und manchmal überraschende Perspektiven auf bekannte Themen. In wunderbar kleinen Häppchen zu genießen mit schönen Inspirations-Juwelen.

Angelas ausführliche Lesenotizen

Meine Lesenotizen kannst Du per Mail unter angela@kanzleioptimisten.de bei mir anfordern. Da ich das englische Original gelesen habe, sind auch die Lesenotizen überwiegend in englisch.

Oder Du kommst in den Leseoptimisten-Club. Hier diskutieren wir über dieses und andere Bücher und Du findest meine ausführlichen Lesenotizen zum Download. Ich freu mich, Dich dort zu treffen.

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