Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser? Das funktioniert in Zeiten von Home-Office, flexibler Arbeitszeitgestaltung und Automatisierung nicht mehr wirklich.
Mit Conny Hattula rede ich darüber, wie eine ernst gemeinte Vertrauenskultur im Unternehmen entsteht und wie die Zukunft der Führung aussieht.
Shownotes
TRUST ME – Warum Vertrauen die Zukunft der Arbeit ist
Karin Lausch, Oktober 2023, 370 Seiten, Haufe Verlag
hier direkt bei Haufe bestellen
Conny hat in ihrem eigenen Podcast „Was lernst Du“ im Oktober 2023 mit der Autorin Karin Lausch über das Buch gesprochen.
Die wichtigsten Erkenntnisse in 1 bis 3 Sätzen
Akronym TRUST ME – jeder Buchstabe steht für einen Bereich, der Vertrauen beeinflusst.
Transparenz | Reflexion | Unterstützung | Sinn | Termintreue | Menschlichkeit | Ehrlichkeit
Für mich toll, das Unternehmen komplett unter dem Gesichtspunkt Vertrauen zu betrachten.
Und während der Diskussion über das Buch merken wir, wie eng die 7 Themenfelder miteinander verknüpft sind.
Was ich für die Praxis mitgenommen habe:
- Die Bedeutung von psychologischer Sicherheit. Amy Edmondson wird zitiert, darüber habe ich mit Cordula in der letzten Podcast-Episode #92 ausführlich gesprochen. Empfehlenswerter TedTalk dazu https://youtu.be/LhoLuui9gX8?si=DUONmiihWDEAs6nF
- Fake Work: Unsere Arbeit ist vollgestopft mit Fake Work, also mit Arbeit, die zwar der Systembefriedigung dient, jedoch nicht der Wertschöpfung. Idee: Team-Workshop dazu
- Die verschiedenen Kommunikations-Formate und der Tag der vollen Bude
- Wir sprechen erst dann miteinander, wenn es zu spät ist und die Kündigung schon gedruckt und unterschrieben in unserer Tasche wartet. So führt fehlendes Vertrauen zu fehlenden Mitarbeitern. Das muss sich ändern, denn wir suchen nicht laut und aufwendig die besten Talente, um sie dann still und heimlich wieder zu verlieren.
- Die oberste Direktive von Norman Kerth: Unabhängig davon, was wir entdecken werden, verstehen und glauben wir aufrichtig, dass in der gegebenen Situation, mit dem verfügbaren Wissen und den verfügbaren Ressourcen und unseren individuellen Fähigkeiten, jede:r das Beste getan hat.
- Großartige Sichtweise
Wir müssen in Vorleistung gehen. Der Vertrauensvorschuss ist eine Investition. Wer sich mit Investitionen in Ideen und Start-ups auskennt weiß, dass wir erst Geld investieren müssen, bevor wir etwas zurückbekommen. Wir gehen immer erst ein Risiko ein, weil wir noch nichts in den Händen halten. Und Investoren wissen auch, dass es keine Garantie gibt auf Erfolg. - Führungskräfte als Vertrauensinvestoren
- Wir brauchen gesundes Vertrauen statt gesundes Misstrauen. Das bedeutet, dass Menschen im guten Glauben sind und bereit zu investieren. Es bedeutet aber auch, dass sie sich den Prozess ansehen, statt wegzusehen. Klare Rollen und Verantwortlichkeiten sind dabei hilfreich. Innerhalb dieser muss es absolutes Vertrauen und Gestaltungsfreiheit geben.
