der gute Einfluss

#75 Der gute Einfluss

Wer sich am meisten aufplustert, kriegt was er will? Und die rücksichtsvollen zurückhaltenden Menschen werden übergangen?

Schluss damit. Das Buch zeigt wie jeder Wirkung erzeugt und auch nette Leute von nebenan erfolgreich sind ohne sich verbiegen zu müssen.

Mit Rhetorik-Expertin Friederike Galland diskutiere ich, wie die Tipps und Tools funktionieren und was wir für die eigene Kommunikation daraus lernen können.

Shownotes

Der Gute Einfluss – Menschen für sich gewinnen, authentisch bleiben und Gutes bewirken
Zoe Chance, 330 Seiten, 2022 Mosaik Verlag – Originaltitel „Influence is your Superpower“

Die wichtigste Erkenntnis

Wer Wirkung erzielen will, braucht ein Verständnis davon wie Menschen ticken. Das Grundprinzip der Verhaltensbeeinflussung lautet: Menschen gehen in der Regel den Weg des geringsten Widerstands. Mühelosigkeit ist das, was Verhalten am besten vorhersagt. Besser als Motivation, Absichten, Preis, Qualität oder Zufriedenheit.
Im Buch werden zahlreiche Tipps und Techniken aufgezeigt, um dieses Prinzip für sich zu Nutze zu machen.

Das Buch hat so viel Impulse, dass ich sie hier gar nicht aufzählen kann. Ich hab mir insgesamt 15 Seiten mitnotiert. Wer die Lesenotizen haben möchte, kann sie gern bei mir per Mail an angela@kanzleioptimisten.de anfordern.

Mit ihren Analogien und Praxisbeispielen erzeugt sie langhaftende Bilder im Kopf.

In Kapitel 2 von insgesamt 9 erklärt sie, wie Instinkt und Verstand zusammenwirken. Unter System 1 und System 2 oder Schnelles Denken Langsames Denken kannte ich die Grundidee dazu schon. Doch sie schafft es, dazu neue überraschende Einsichten zu geben (Und alle anderen Kapitel bieten ebenfalls zahlreiche bekannte und neue Erkenntnisse, die neue Perspektiven eröffnen)

Mein Alligator und mein Richter werden mich jetzt immer begleiten. Diese Aussagen sind für mich besonders entscheidend:

  • Der Alligator ist verantwortlich für jeden kognitiven Prozess, der schnell abläuft und kaum Aufmerksamkeit erfordert. Der Richter ist für jeden kognitiven Prozess, der Konzentration und Anstrengung erfordert, zuständig. Im Richtermodus können Sie nicht multitasken.
  • Die Mutter aller Missverständnisse ist, dass wir uns für rationale Wesen halten, während in Wirklichkeit der Alligator das Sagen hat. Er taucht immer als Erstes auf, und er übernimmt auch das Kommando, sobald der Richter ermüdet. Der Alligator ist viel einflussreicher, als wir denken.

  • Ein wichtiger Aspekt dieses unausgewogenen Wechselspiels ist die Tatsache, dass der Alligator als ein Filter wirkt, der entscheidet, was die bewusste Aufmerksamkeit des Richters bekommt. Dies bedeutet, dass der Alligator nicht nur das Kommando übernimmt, wenn der Richter ermüdet, vielmehr entscheidet der Alligator, welche Fälle und welches Beweismaterial dem Richter überhaupt vorgelegt werden. Selbst in Situationen, in denen der Alligator nicht das alleinige Sagen hat und der Einflussstrom vom Alligator zum Richter fließt, hat das Beweismaterial bereits zwei Alligatorfilter durchlaufen: Aufmerksamkeit und Motivation.

  • Unser Richter pickt sich die Informationen heraus, die uns helfen, das zu tun, was wir tun wollen, und das zu glauben, was wir glauben wollen. Und diese Wünsche kommen vom Alligator.

Zum Thema „Wirkungsvolle Kommunikation“ habe ich mit Friederike bereits drei Episoden aufgenommen. Es lohnt sich auch in die reinzuhören:

#60 Connect!
#40 Impact Teil 2
#39 Impact Teil 1

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