„Das Passwort zum Erfolg im Leben heißt Kommunikation“ lautet das Motto von Autor Sebastian Pflügler. In seinem Buch zeigt er, worauf es bei persönlicher und digitaler Kommunikation ankommt und zeigt mit praktischen Tipps und Tools auf, wie wir unsere Botschaften klar rüberbringen.
Diesmal ist Sebastian selbst als Leseoptimist dabei. Zusammen mit Djuri Radenovic diskutieren wir zu dritt, wie die digitale Kommunikation die Beziehungen verändert und wie die Kommunikationsaufstellung mit Gemüse bei schwierigen Situationen hilft.
Shownotes
Kommunikation für die digitale Ära – wie wir heute miteinander reden und was dabei immer noch wichtig ist
Von Sebastian Pflügler, Juli 2020, redline Verlag 237 Seiten
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Im April 22 habe ich in Episode 46 mit Djuri Sebastians zweites Buch „Führen in der digitalen Ära“ besprochen.
1. Die wichtigsten Erkenntnisse in 1 bis 3
Sätzen
Auch in einer durchdigitalisierten Welt bleiben der Mensch und seine Kommunikation essenziell, oder um es mit Sebastians Lebensmotto auszudrücken: Das Passwort zum Erfolg im Leben heißt Kommunikation.🤩
Wie schaffen wir es in einer Welt voller Kommunikationsmedien Verbundenheit herzustellen statt nur nichtssagende Verbindungen zu pflegen.
Und je mehr Informationsquellen uns zur Interpretation des Gesagten fehlen, desto mehr Missverständnisse entstehen.
Kommunikation als Beziehungsinstrument
Sebastian ist der König der Akronyme 😉
2. Was kannst Du für die Praxis rausziehen
- Spannungsfeld Unternehmen: Neue Organisationsformen – gezeigt am Beispiel der Holokratie – können vermehrt zu Spannungen zwischen Mitarbeitern führen.:
Holokratie möchte die klassische Top-down-Hierarchie abschaffen. Klassische Führungskräfte, starre Abteilungen, Positionen und Titel sollen in diesem Modell der Vergangenheit angehören und durch Kreise und Rollen ersetzt werden.
Eine solche Form der Organisationsgestaltung braucht eine stark ausgeprägte persönliche und kommunikative Reife der Mitarbeiter. Je mehr klassische, äußere Strukturen wegfallen oder durch Strukturen ersetzt werden, die auf die Selbstverantwortung des Einzelnen setzen, desto mehr müssen innere Strukturen beim Mitarbeiter vorhanden sein oder nachreifen. Hier werden die meisten Mitarbeiter aber alleine gelassen, statt durch Weiterbildungsangebote unterstützt zu werden.
Persönlichkeitsentwicklung lässt sich nicht durch Strukturentwicklung ersetzen. Viele Mitarbeiter finden sich in Organisationen wieder, in denen zwischenmenschliche Kompetenzen gefordert werden, die der Einzelne gar nicht besitzt. Da hilft es dann auch nichts, verschiedene Meetingformate durchzuführen, in denen Konflikte angesprochen werden sollen, wenn Mitarbeiter das aus Mangel an Kompetenz nicht tun oder in einer Art und Weise, dass daraus kein konstruktives Potenzial geschöpft werden kann.
- Spannungsfeld Gesellschaft – zunehmende Polarisierung. Studie von More in Common zeigt, dass es in Deutschland mittlerweile sechs unterschiedliche Gesellschaftsgruppen gibt, die sich vor allem anhand psychosozialer Eigenschaften unterscheiden: Die Offenen (16%), Die Etablierten (17%), Die Involvierten (17%), Die Pragmatischen (16%), Die Enttäuschten (14%), Die Wütenden (19%)
- Studie: Teilnehmer sollten 15 Minuten lang in einem leeren Raum auf einem Stuhl sitzen, denken und schweigen. Beim zweiten Mal Lieber Elektroschocks zugefügt, als nochmal das zu erleben. Einfach mal ausprobieren – das schweigende Sitzen, nicht die Elektroschocks😉
- Digitaltipps: Das meiste funktioniert wieder, wenn man es ausschaltet. Das Gleiche gilt für Ihren Kopf!
- Menschen denken und gestalten das Miteinander menschlich, Maschinen denken und gestalten das Miteinander effizient. Sowohl Menschen als auch künstliche Intelligenzen versuchen ihre Zielerreichung zu optimieren. Allerdings sind die Kriterien zur Optimierung beim Menschen menschenorientiert, während sie bei der KI willkürlich beziehungsweise radikal effizient sind. KI kann keine Meta-Kommunikation – Welche Entwicklungen gibt es bei KI
- Die 5 Axiome von Watzlawick übertragen auf die digitale Kommunikation
- New Era Communication: Die Komponenten für erfolgreiche Kommunikation: Innere Klarheit + Wohlwollende Haltung + rhetorische Flexibilität + konstruktiver Umgang mit dem unvorhersehbaren Ergebnis
- Die vier Clarity Whats: What? So what? What if? Und Now what?
- Das Leben spielt immer für Sie, nie gegen Sie. Und das Leben hat immer recht.
- Tool Kopfkino-Mastery
In dieser Reihenfolge die Rollen durchgehen: Antagonist, Statist, Held, Protagonist mit Fragen und Umschaltfragen. Zwei Jokerfragen: Joker-Frage 1: Basierend auf welchen Überlegungen oder Werten kann diese Ansicht oder dieses Handeln für einen rational denkenden Menschen Sinn ergeben? Joker-Frage 2: Für wen führe ich dieses Gespräch?
- Die Hecken-Schneidetechnik bei digitaler Kommunikation: so kurz wie möglich, so lang wie nötig
3. Das beste Beispiel / die beste Geschichte
Das Gespräch mit Chatbot Mitsuku und die Antwort „Queen Victoria“ und das Experiment mit der VR-Brille in Kanada.
Zum Abschluss der Praxisfall zur New Era Communication und die Zusammenfassung in den digitalen Tipps
4. Was siehst Du kritisch?
Wo Wohlwollen vorhanden ist, entspannt sich Kommunikation. Ja, doch was ist wenn nur einer wohlwollend ist
5. Was hat Dich zum Lachen gebracht
🤣 Kommunikationsaufstellung mit Gemüse
Oder falls Sie es zu Hause in der Küche machen, sind Salz- und Pfefferstreuer, Messer, Gabel, Löffel, Gewürze, Gemüse und was auch immer Sie griffbereit haben, ebenso gut. Stellen Sie die schwierige Situation mittels Symbolen dar. Zum Beispiel ist Ihr Chef der Salzstreuer, die fehlende Beförderung der Apfel und die Wut das Chiligewürz.
6. Was war neu für Dich
- Whatsappitis – Den Krankheitsnamen kannte ich noch nicht😆
Doch neben all den positiven Entwicklungen gibt es auch negative. Und damit meine ich nicht »Whatsappitis«, eine Sehnenscheidenentzündung des zu viel tippenden und wischenden Daumens.
- Die bloße Anwesenheit eines Smartphones fordert unsere Aufmerksamkeit, die dann nicht mehr für unseren Gesprächspartner oder eben Denkaufgaben zur Verfügung steht. Für dieses Phänomen gibt es mittlerweile den Begriff des »Phubbing«. Der Begriff setzt sich aus dem englischen Verb to snub, jemanden vor den Kopf stoßen, und dem »Ph für Phone Also jemanden vor den Kopf stoßen, indem man sich tatsächlich oder kognitiv mit dem Smartphone statt mit dem Gesprächspartner beschäftigt.😎
- Begriff Devolution. Der Begriff stammt eigentlich aus der Wirtschaft und beschreibt das Übertragen von Pflichten beispielsweise auf den Kunden. So müssen in vielen Geschäften die Kunden mittlerweile selbst die Waren einscannen. So wie das Einscannen auf die Kunden übertragen wurde, so wurde das Einholen von Informationen, was seit dem letzten Zusammentreffen geschehen ist, auf unsere Mitmenschen übertragen.
- Der Too-Much-Choice-Effekt – umgedrehte U-Form bei der Anzahl der Entscheidungen. Nur eine Alternative und zu viele Alternativen machen unzufrieden.
- Von den etwa 70.000 Gedanken, die wir gemäß dem New Scientist Magazin pro Tag denken, sind 98 Prozent Wiederholungen,
7. Warum muss man dieses Buch gelesen haben – oder auch nicht
Unbedingt lesen. Es gibt unglaublich viele praktische Anregungen und Tipps, wie Du Deine Kommunikation analog und digital verbessern kannst.
Meine Sätze fürs „Poesiealbum“
- Der mobile Begleiter als Imprägnierspray gegen menschliche Beziehungen.
- Wenn Daten das Gold des 21. Jahrhunderts sind, dann überlegen Sie sich, welche Goldquelle Sie bewusst mit nutzen wollen
- Das meiste funktioniert wieder, wenn man es ausschaltet. Das Gleiche gilt für Ihren Kopf!
- Das Leben spielt immer für Sie, nie gegen Sie. Und das Leben hat immer recht.
- Sätze sind wie Medikamente, sie brauchen Zeit, bis sie wirken.