Atlas der Kreativität Titel

#110 Atlas der Kreativität

Wo haben wir die besten Ideen? Einer der ersten Orte, der uns hier einfällt, ist wohl „Unter der Dusche“ 😉

Doch wo und wie lässt sich Kreativität sinnvoll verorten und nutzbar machen, um Ideen und Lösungen für die Herausforderungen unserer Zeit zu finden? Dieser Atlas zeigt die Antworten überraschend und tiefgründig anhand von Längen- und Breitengraden, Leuchttürmen, Metropolregionen und mehr auf.

Mit Ute Walter, die sich mit der Zukunft der Kreativität in Zeiten von KI auseinandersetzt, besuche ich diese Orte und diskutiere, wo und wie wir unsere eigene Kreativität beflügeln können.

Shownotes

#110 Atlas der Kreativität – JUICY GRAY
Bernhard Zünkeler, 2023, brandeins Verlag, 288 Seiten

Ein Atlas, der keiner ist – sondern ein Reiseführer

Schon der Titel des Buches ist spannend: „Atlas der Kreativität“. Doch beim Lesen wurde mir schnell klar, dass es für mich viel mehr ein Reiseführer ist – einer, der uns an bekannte und unbekannte Orte unseres Denkens und Fühlens führt. Das Buch macht sichtbar, dass Kreativität nicht nur ein plötzlicher Geistesblitz ist, sondern sich aus vier großen Intelligenzebenen speist:

🔹 Molekulare Intelligenz (das Spüren)
🔹 Emotionale Intelligenz (das Fühlen)
🔹 Kognitive Intelligenz (das Überlegen)
🔹 Fiktionale Intelligenz (das Vorstellen von Möglichkeiten)

Eine für mich neue und faszinierende Perspektive!


82 Metropolen und ein paar Leuchttürme

Zünkeler beschreibt Kreativität als eine Weltkarte mit 82 Metropolen wie „Toleranz“, „Angst“, „Ehrlichkeit“ oder „Gewohnheit“. Diese Begriffe sind auf einer Landkarte verortet, in der vier Dimensionen aufeinandertreffen: Raum, Energie, Materie und Zeit.

Ute und ich haben über diese Metropolen und ihre Bedeutung diskutiert – und uns gefragt, ob die Positionierung wirklich immer logisch ist. Aber genau hier setzt das Buch an: Es lädt zum Nachdenken und Umdenken ein. Welche Wege nehmen wir, um von einer kreativen Idee zur nächsten zu gelangen? Wo verlaufen unsere Denkgrenzen – und wie können wir sie überschreiten?


Was uns zum Schmunzeln gebracht hat

💡 „Kein Gärtner versucht, Möhren durch Herausziehen zum Wachsen zu bringen.“ – Eine wunderbare Analogie dafür, dass Innovation in Unternehmen nicht durch Druck entsteht, sondern durch gezielte Förderung.

📖 Die Parallelen zum guten alten Diercke-Weltatlas. Das Buch hat fast dasselbe Format! Ich hätte meinen Atlas aus der Schulzeit gerne zum Vergleich danebengelegt.

🤣 Die Idee, eine Bilanz als Museumsausstellung zu kuratieren: Wenn mein Team eine Bilanz als Exponat betrachten müsste – welche Geschichte würde sie erzählen?


Der Pathway of Innovation – Kreativität als Methode

Besonders spannend finden wir den „Pathway of Innovation“ – eine Art Rezept, um innovative Prozesse zu strukturieren. Es beginnt mit Inspiration, geht über Imagination und Intention bis hin zu Intuition, Improvisation und Kooperation. Hier steckt eine zentrale Erkenntnis drin:

Kreativität ist kein Zufall – sie ist ein systematischer Prozess, den man trainieren kann.

Zünkeler beschreibt, dass wir uns immer wieder bewusst in diesen Kreislauf begeben müssen, damit kreative Ideen entstehen und sich festigen. Das kann Mut machen – aber auch eine Herausforderung sein.


Für wen ist dieses Buch?

✔️ Für alle, die gerne über den Tellerrand schauen und sich inspirieren lassen wollen
✔️ Für Teams, die Innovation strukturiert angehen möchten
✔️ Für Querdenker, die kreative Prozesse verstehen und aktiv gestalten wollen

❌ Für Leser, die schnelle Antworten suchen – das Buch fordert Mitarbeit
❌ Für Pragmatiker, die eine einfache Schritt-für-Schritt-Anleitung erwarten


Unser Fazit: Ein Buch, das bleibt

„Atlas der Kreativität“ ist kein Buch, das man einfach liest und wieder ins Regal stellt. Es ist ein Nachschlagewerk, eine Gedankenanregung und ein Werkzeug zugleich. Manche Passagen hätten etwas zugänglicher formuliert sein können, aber das Buch eröffnet eine völlig neue Sichtweise auf Kreativität.

Und genau das haben wir mitgenommen: Es gibt unzählige Wege, die eigene Kreativität zu befeuern – man muss nur bereit sein, sie zu entdecken.

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