work survive balance

#103 Work-Survive-Balance

Wie sieht sinnvolles Arbeiten im Anthropozän aus und welche Denk- und Handelsbarrieren müssen überwunden werden, um eine enkeltaugliche Welt und Arbeitswelt zu schaffen?

Dieser Frage gehe ich mit Steuerberater Ulrich Britting, ba Group auf den Grund. Dabei zeigt der Knoppers-Effekt von Autor Hans Rusinek worauf es ankommt und die 9 Dimensionen des Working-Planet-Model bieten den Rahmen für die Umsetzung.

Shownotes

Work-Survive-Balance – Warum die Zukunft der Arbeit die Zukunft unserer Erde ist
Hans Rusinek, Herder Verlag, 2023. 288 Seiten
Mehr von Hans auf seiner Webseite www.hans-rusinek.de

Die wichtigsten Erkenntnisse

Ein Zitat aus dem Buch bringt es auf den Punkt:
Mehr Know-Why statt Know-How. Unsere Arbeitswelt braucht nicht mehr Know-how in Form von rein technologischen Lösungen, die uns immer tiefer in die Große Beschleunigung hineinkatapultieren, sondern mehr Know-Why, ein Hinterfragen all dessen, wofür Arbeit gemacht wird, ob sie noch so funktioniert, wie sie sollte. Sie braucht zukunftsfähigere, enkelfähige Praktiken.

Das Buch regt zum Nachdenken über die eigene Perspektive auf die Arbeitswelt an, rüttelt an vertrauten Überzeugungen und zeigt Wege auf, wie wir die Bedürfnisse der Umwelt und der Menschen in den Vordergrund stellen ohne gedankenlos irgendwelchen Modetrends hinterher zu laufen.

Für mich ist das Buch wie Progressive Hirnmuskelentspannung (wer Jacobson kennt, weiß welche Technik ich meine ;-): Ernsthafte tiefgründige Gedanken – Anspannung – die mit unglaublich witzigen Sprüchen wieder gelockert werden – Entspannung. Das macht das Buch zu einem echten Lesevergnügen mit nachhaltigem Erkenntnisgewinn.

Ein paar ausgewählte Zitate

  • Es wird schwer, nach Feierabend ehrenamtlich die Welt zu retten, wenn andere sie hauptberuflich zerstören.
  • Das wahre Problem ist, dass wir die Chance verpassen, uns an eine Zukunft der Arbeit zu machen, die unsere Zukunft auf diesem Planeten mitmeint!

  • Zukunft ist, was du als Nächstes machst – oder aufhörst zu machen! In genau 15 Sekunden. Es ist die nächste Handlung, die eine mögliche Zukunft realisiert und andere Zukünfte verhindert.

  • Wenn wir die Zukunft nicht miterfinden, werden es andere für uns tun – und es wird deren Zukunft sein, nicht unsere.

  • Armeverschränken macht handlungsunfähig.

  • Wieso erschrecken wir, dass KI einen MBA Abschluss schafft? Wenn wir unsere Managementausbildung auf eine Multiple-Choice-Logik reduzieren, dann brauchen wir gar keine KI-Dystopie, um uns von Maschinen führen zu lassen.
  • Die offene Frage nach dem Sinn in der Arbeit ist eine wertvolle, wichtige und uns ständig begleitende. Viel zu schön, um sie mit einer vorschnellen Antwort um ihren Sinn zu bringen.

  • Das Entscheidende ist: Gute Arbeit ist ein Prozess und niemals eine Errungenschaft.

    Und: Du kannst nie in allen Ecken gleichzeitig sein.
  • Wir leben in einer Zeit, in der es beispielsweise viel normaler ist, am Wochenende eine Arbeits-E-Mail zu schreiben, als in der Arbeitswoche ins Kino zu gehen. In einer Welt, die sich mit großer Eile an den Abgrund heranarbeitet, gilt es auch noch als besonders verdienstvoll, überarbeitet zu sein. Schaut her, wie dumm ich arbeite!

  • Weniger machen heißt mehr richtig machen

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